Der Winzer, die Geduld und die großen Weine

Der Winzer, die Geduld und die großen Weine

Horst Sauer wird zum Philosophen, spricht man ihn auf seine Weine an. Der Winzer aus Escherndorf in Franken zitiert Peter Rosegger: „Große Dinge werden durch Mut errungen, größere durch Liebe, die größten durch Geduld.“ Die Geduld zeichnet sich aus: Die Sauers machen allerfeinste Weine – Horst und seine Tochter Sandra.

Horst und Sandra Sauer

Da wir finden, dass Franken und die WeinSocietät gut zueinander passen, gibt es jetzt einige famose Weine aus Escherndorf: Beginnen wir – mal nicht klassisch – mit einem Rosé. Eigentlich ist es gar kein Rosé, sondern ein Rotling. Beim 2019er „Just hellrot“ werden tatsächlich Rot- und Weißwein gemischt! Einem verführerischen Duft von Erdbeeren und Himbeeren folgt ein spritziger Geschmack mit einem schönen Frucht-Säure-Spiel am Gaumen.

Der 2019er „Just Silvaner“ hat eine hellgelbe Farbe mit grünen Reflexen. In der Nase finden wir Aromen von gelber Birne und Stachelbeeren. Am Gaumen erfrischen feine würzige Aromen. Das ist ein schöner Begleiter zum Spargel und zu leichten Sommergerichten.

Aus der Steillage vom Escherndorfer Lump kommt der 2019er Silvaner S. In der Farbe grüßt ein glänzendes hellgelb. In der Nase kitzeln uns reife Äpfel und reife gelbe Birnen. Die Säure ist harmonisch eingebunden. Im Geschmack spiegelt sich der ,,Muschelkalk“ wider und regt den Gaumen an.

Nun ist Franken ja viel mehr als „nur“ Silvaner – Riesling zum Beispiel: Wir haben den 2019er Escherndorfer Riesling im Glas. Uns schimmert ein helles Gelb entgegen. In der Nase zeigt sich ein zarter Duft von Zitrusfrüchten wie Grapefruit, am Gaumen verwöhnt uns Weinbergspfirsich.

Das fränkische Quintett rundet der 2019er Escherndorfer Müller-Thurgau ab. Hier erfreut uns im Glas ein zartes hellgelb mit grünen Reflexen. In der Nase spüren wir sogleich Noten von Stachelbeere, Holunder, exotische Früchte, etwas Muskat und ein klein wenig Würze. Im Mund findet man die Stachelbeere wieder, dazu etwas Kiwi.

Ganz ehrlich: Angesichts solcher Beschreibungen könnte man doch ein wenig ungeduldig werden – man will sie alsbald probieren – die Weine der Sauers!