Oh Weyher, Mensch Meier!

Oh Weyher, Mensch Meier!

Was für ein Ausblick! Unter uns breitet sich im Sonnenlicht die Weinstraße aus, aus der Ferne grüßen der Rhein und der Schwarzwald herüber. Wie zum Schutze schaut hinter uns die Rietburg aus dem Pfälzer Wald auf uns herab. In Weyher haben sich schon die Römer sehr wohl gefühlt. Seit 777 machen sie sie Wein in dem 500-Seelen-Dorf – so steht es in einer Urkunde.

Georg Meier in und
mit seinem Element

Hier also ist er zuhause – Georg Meier. Der junge Mann mit dem scheinbaren Allerweltsnamen begeistert uns mit Weinen von der südlichen Weinstraße, die so gar nichts von Allerweltstropfen haben. Als Kind fuhr er für sein Leben gerne Schlepper – es ist glücklicherweise nicht dabei geblieben. Seit 2005 zeichnet er für den Ausbau der Weine verantwortlich. Den Weinbau hat er im Blut: Der Urgroßvater von Mutter Barbara – Valentin Ziegler – hat das Weingut 1885 gegründet.

Heute wachsen auf 14 Hektar vor allem die klassischen Rebsorten: Riesling und weiße Burgundersorten, Spätburgunder, Merlot und Cabernet Sauvignon. „Wir kennen wirklich jeden Rebstock persönlich“, sagt Georg Meier. Was Wunder – werden doch fast alle Weine von Hand gelesen.

Wir probieren: Der 2018er Spätburgunder Blanc de Noir duftet fruchtig nach exotischen Früchten: Birne, Mango und auch Quitte betören die Nase. Im Mund setzt sich der feinfruchtige und trotzdem füllige Eindruck fort. Dieser Wein passt wunderbar zu feinen Fischgerichten und Gemüseragouts.

Nun wird es ein wenig fruchtiger: Wir probieren den 2018er Chardonnay Gutswein. Die Nase erfreut ein eleganter Duft von gelben Früchten und etwas Ananas. Saftig kommt er am Gaumen daher – auch hier eine leichte mineralische Note. Keine Frage – dieser Wein hat „Schmackes“ und ruft nach einer Essensbegleitung: Uns fallen Geflügel, Gemüsegratin oder Pasta mit sahnigen Saucen ein.

Dann kredenzt uns Georg Meier den 2016er Riesling Burrweiler Altenforst: „Der Wein wurde in älteren Holzfässern vergoren und kommt recht mineralisch daher. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Altenforst eine der „kühleren“ Lagen rund um Weyher ist.“ Die Böden sind meist aus „Rotliegendem“ – das ist eine Verwitterung des roten Schiefers.

Man merkt es Georg Meier an: Er kennt offenbar wirklich jeden Rebstock persönlich – auf jeden Fall die ganz besonderen Noten seiner Weinberge. Und von denen haben wir einen grandiosen Ausblick – auf die Südpfalz.

Georg Meier aus Weyher ist am Samstag, 4. Mai 2019, beim Frankfurter Rieslingtag zu Gast – am Stand der WeinSocietät. Seine Weine können Sie dort natürlich probieren!